Anett Buddrus
Sport- und Erziehungswissenschaftlerin M.A.
Ich bin eine sehr entspannte Frau, gerne 44 Jahre alt und die sich über ihre mittlerweile vier grauen Haare sehr freut, sogar stolz darauf ist.
Ich habe drei wundervolle Töchter.
Und ich habe einen Exmann, mit dem ich mich noch nicht ausgesöhnt habe.
Ich bin selbstständig und finanziell unabhängig.
Ich lebe gerne und ich lebe Jetzt.
Ich lebe im Wochen-Wechselmodell mit meinen drei Kindern bzw. wechselt meine älteste, fast erwachsene, Tochter im 2-Wochen-Rhythmus.
Ich habe Sport- und Erziehungswissenschaften mit dem Abschluss Magister Artium studiert. Mein erster Job im Anschluss war im Kletterwald Leipzig als Sicherheitstrainer. Seit dem bin ich selbständig als Pädagogin und begleite vor Allem Schulklassen auf ihrem Weg zu einem Team.
Warum habe ich mit Glücksstunden an Schulen begonnen?
Ich bitte die Klassen, mir ihren Wohlfühldaumen zu zeigen. Wie wohl fühlen sie sich in ihrer Klasse bezüglich des Zusammenhalts, einer Gemeinschaft?
Und es gibt nur einen Bruchteil, bei denen (fast) alle Daumen nach oben zeigen. Und es gibt nicht wenige Klassen, bei denen alle Daumen ganz oder schräg nach unten zeigen. Und natürlich gibt es auch komplett gemischte.
Ich frage nach, warum das so ist? „Wir halten nicht zusammen.“ „Wenn ich das Klassenzimmer betrete, bekomme ich erst einmal einen Spruch an den Kopf geknallt.“ „Wir streiten uns nur.“ „Es gibt einige, die können nur stänkern.“
„Es ist zu laut.“ Diese Aussage kommt in 90% der Klassen vor. Und ich nehme es gern zum Beispiel, wie es funktionieren kann: Jeder fängt bei sich an, leise zu sein. Jeder schaut auf sich, in sich und fängt bei sich an, etwas zu ändern. Und wenn dies all gleichzeitig tun, ist es sofort still.
Und so ist es mit Allem: bei sich selbst anfangen. Die Schuld auf andere schieben, ist der einfachste Weg, allerdings auch der, der am wenigsten dazu beiträgt, dass sich (in diesem Beispiel) das Wohlbefinden der SchülerInnen verbessert.
Nur, wenn jeder seinen Beitrag leistet, funktioniert es.
Was fehlt den Kindern, dass es so schwerfällt? Ihnen fehlt vielleicht Sicherheit. Selbstsicherheit. Wenn man selbstsicher ist, muss man sich nicht mit lauten Tönen und beleidigenden Sprüchen und Angeberei und mit verletzenden Worten oder Taten gegenüber Anderen behaupten. Warum verletzen sich Kinder untereinander und warum sind sie weniger im Miteinander und stattdessen schon fast in einer ungesunden egomanen Phase. (Aus der sie vielleicht nie rausgekommen sind bzw. immer wieder hineinfallen.) Und darin liegt die Verantwortung der Eltern.
Deswegen beziehe ich in meinem „Glücksunterricht“ die Eltern mit ein.
Ich interfrage als Ursache dafür, dass die Beziehung zwischen Eltern und Kind(ern) dafür verantwortlich ist. Wenn wir uns als Eltern, als Mama und Papa mit unseren Kindern unterhalten. Wirklich unterhalten.
Ich kann als Elternteil nicht die Verantwortung an die Lehrer übergeben.